Case Study

Edge Computing zur Unterstützung neuer Geschäftsmodelle

Reply entwickelte ein Orchestrierungsmodell für den Service Provider Sparkle (Telecom Italia Group), das den Start eines Edge-Programms in einem bestehenden globalen Point-of-Presence-Netzwerk unterstützen soll. Das Modell basiert auf hyperkonvergenter Technologie und ist auf die Nutzung einer Kombination aus Verarbeitungs-, Netzwerk- und Speicherkapazitäten ausgelegt.

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Die Strategie

Neues Geschäftsmodell zur Verbesserung der B2B Customer Experience

Ein mehr als 540 000 km langes Glasfasernetz, eine internationale Präsenz in 34 Ländern und 159 Points of Presence (PoP) sowie 6 Rechenzentren: Das ist das Portfolio von Sparkle, einem führenden Unternehmen für nationale und internationale Sprach-, Daten- und Multimedia-Dienste. Sparkle hat in den letzten Jahren begonnen, in die Entwicklung einer intelligenten und verteilten Infrastruktur zu investieren.

Hinter dieser Strategie stand der Wunsch, die Kundenzufriedenheit und Kundennähe zu verbessern sowie das Angebot von Sparkle zu erweitern.

„Um dies zu erreichen, verfolgten wir ein Modell, das wir “pay as you grow” nennen. Mit anderen Worten, ein skalierbares Kostenmodell, das an den realen Geschäftsbedarf angepasst werden kann‟, erklärt Ferruccio Antonelli, Head of Backbone Solutions Marketing von Sparkle. Daraus entstand eine nachhaltige Weiterentwicklung des Kerngeschäfts von Sparkle zu Infrastruktur-, Übertragung- sowie Sprach- und Mobildiensten für Großkunden. Außerdem hat das Unternehmen seine bereits angebotenen Lösungen optimiert, indem es öffentliche Cloud-Plattformen weiterverkaufte, um sie mit traditionellen Konnektivitätsdiensten zu integrieren und Kunden anzubieten. Nachfolgend investierte Sparkle in seine Rechenzentren, um private Cloud-Architekturen zu erstellen.

Die „Data as a Service“-Philosophie

Ein globales Point-of-Presence-Netzwerk ist eine Ressource von unschätzbarem Wert

Nach und nach wurden im Rahmen einer Reihe von Innovationen Edge-Konnektivität und IoT-Lösungen, ein Omnichannel-Ansatz sowie eine „Data as a Service‟-Philosophie eingeführt, um maximale Integration von Systemen und Lösungen sowie größtmögliche Nähe zu den Kunden zu erreichen. „Die Konnektivität zwischen Unternehmensniederlassungen, Rechenzentren und der Cloud ist die Voraussetzung für die sichere und zuverlässige Erstellung und Ausführung von Unternehmensanwendungen‟, so Antonelli. Er berichtet, dass die Edge-Technologie entscheidend für die Gewährleistung einer maximalen Zuverlässigkeit der Systeme war. So bietet Sparkle eine landesweit verteilte Präsenz, wobei jeder Point of Presence durch leistungsfähige Netzwerkinfrastrukturen vernetzt ist. Die breite Präsenz dieser Infrastruktur ermöglicht dem Unternehmen bereits eine „native‟ Nähe zu seinen Kunden und damit eine optimale Ausgangssituation für Edge-Dienste. „Unsere PoPs bilden eine Ressource von unschätzbarem Wert und werden von großen Cloud-Anbietern stark nachgefragt, da der Kauf oder die eigene Entwicklung von PoPs für sie teuer wäre und deren landesweite Verwaltung komplex ist‟, sagt Antonelli.

Zu den Kunden von Sparkle gehören multinationale Unternehmen und nationale Service-/Netzwerkanbieter, die internationale Sprach- und Datenübertragung nutzen. Besonders Service-Anbieter müssen ihre IT-Kosten senken, die Kosten für Verbindungen zu anderen Service-Anbietern sowie Rechenzentren optimieren sowie die Verfügbarkeit von zuverlässigen und sicheren Lösungen gewährleisten, ohne den damit verbundenen Verwaltungsaufwand tragen zu müssen.

Die Macht von Edge

Edge-Services reduzieren Latenz und verbessern Zuverlässigkeit

Zur Unterstützung dieses Szenarios und um seine Infrastrukturen und Services näher an den Kunden zu bringen, hat Sparkle begonnen, seine Infrastruktur weiterzuentwickeln. Dabei sollen zunächst die Cloud-Funktionalität und anschließend Edge-Services in die PoPs des Netzwerks integriert werden, um so die Rechen- und Speicherkapazität näher an die Niederlassungen der Kunden zu bringen. Das reduziert die Latenz beim Zugang zu diesen Ressourcen und mindert die mit langen Übertragungsstrecken verbundenen Probleme im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Wie Antonelli berichtet, wurde ein Edge-Programm an bestehenden PoPs gestartet. Es basiert auf Hyperkonvergenter Technologie und ist auf die Nutzung einer Kombination aus Verarbeitungs-, Netzwerk- und Speicherkapazitäten ausgelegt, sodass keine separaten Technologien erforderlich sind. Diese Infrastruktur setzt Sparkle bereits ein, um die Sprachkommunikationsplattform für auf dem Edge ausgeführte Software-Lösungen voll auszunutzen, während Kunden neue Geschäftsszenarien wie IoT auch ohne proprietäre Infrastruktur umsetzen können.

Dank der Design-Beratung durch Net Reply – einem Unternehmen der Reply-Gruppe mit Schwerpunkt auf innovativen Netzwerklösungen für Telekommunikationsanbieter, Versorger und Großunternehmen – hat Sparkle auch ein Projekt gestartet, um die effiziente Nutzung seiner verteilten und stark disaggregierten Rechenplattform zu ermöglichen. Hierfür hat Net Reply ein übergreifendes Orchestrierungsmodell entwickelt, das die Integration eines so genannten Service-Orchestrators in das Architekturdesign vorsieht. Der Orchestrator kann Serviceanfragen der Benutzer erfassen, Rechen-, Netzwerk- und verschiedene andere technische Ressourcen bündeln und den Service in für die Kundenanforderungen optimierter Weise „aufbauen‟. Das fördert die räumliche Nähe, um die Daten-Compliance entsprechend geltender Vorschriften sicherzustellen oder den Service nahe am Benutzer zu halten, die Latenz zu reduzieren und neue Szenarien und Dienstleistungen zu ermöglichen.

Hauptziel der von Net Reply vorgeschlagenen Architektur, die auf Konzeptebene entwickelt und dann gemeinsam mit verschiedenen Anbietern erprobt wurde, ist die Vereinfachung der geografischen und technologischen Diversität unserer Plattform, die leicht zu verwalten und auf die Bedürfnisse der Betreiber und Kunden zugeschnitten ist.

Ferruccio Antonelli
Head of Backbone Solutions Marketing von Sparkle

Die technologische Synergie

Eine fortschrittliche Architektur

Der Orchestrator für die Cloud-Ressourcen ist in der Lage, alle Edge-Knoten und dazugehörigen Ressourcen zu verwalten, wodurch die gesamte Infrastruktur von Sparkle in transparenter Weise harmonisiert wird: von den verschiedenen zentralen Rechenzentren bis hin zu den zahlreichen über Kontinente verteilten PoPs und zum Netzwerk. Antonelli dazu: „Gemeinsam mit Net Reply konnten wir die technologische Integration analysieren und so die Fähigkeit des Orchestrators bewerten, mit den bereits von Sparkle genutzten Technologien nahtlos zu arbeiten und die Synergie mit den operativen Tools sicherzustellen.”

Dank der in Zusammenarbeit mit Net Reply entwickelten Architektur kann Sparkle modernste Services für seine Kunden (Unternehmen und Service-Anbieter) bereitstellen. Entscheidend ist dabei die Entwicklung eines Modells, das die Schaffung eines Ökosystems aus Partnern erlaubt, die auf die Plattform zugreifen und ihre Services auf dem Markt anbieten können. Gleichzeitig wird Wert für das gesamte Geschäftssystem geschaffen, indem die wirtschaftlichen Vorteile maximiert werden.